Vom Zentrum der Welt nach St. Lucia

Heute stand ja die Mission frühes Losfahrens und Radl reparieren auf dem Programm. Das klappte auch. Um 10h30 legte ich los, mit voller Vorfreude, den gestrigen Anstieg heute als Abfahrt auszunutzen. Das ging natürlich nicht, der Weg war zu krass zum Fahren mit Gepäck. Also Schieben...


Nach ca. 45min erreichte ich das Tal, und fuhr gemütlich mit einer Pedale weiter Richtung Chaiten. Ich war sozusagen mit Motorschaden und somit auf nur einem Zylinder unterwegs.

Fahren auf einem Zylinder... Mein Radl ist kein Baum!

Nach Erreichen der Straße trampte ich während des Fahrens und wurde tatsächlich nach ca. 10km Rumeiern mitgenommen. Das Radl wurde auf die Ladefläche des Lasters gehört, wo sich natürlich Hunde befanden. Wie ich beim Abladen bemerkte, dachten diese wohl, das Rad sei ein Baum...


Nun denn, der junge Mann am Steuer kannte einen Fahrradladen. Ein paar km vor Chaiten befand sich dieser mitten im Nichts. Wie bereits im letzten Artikel beschrieben, konnte mich der Händler meines Vertrauens mit neuen Tretern versorgen, so dass ich endlich gen Süden weiterfahren konnte.

Hipsterradeln in Südamerika

Wieder war die Strasse eben und asphaltiert, es flutschte also für ca. 60km. Allerdings muss ich sagen, dass mir meine Waldwege, abseits von allem, lieber sind. Aber natürlich war es prima, auch mal schnell fahren zu können. 


Natürlich kam dann am Ende des Tages wieder ein Pass. Und klar, dass dort auch noch Strassenbauarbeiten waren. Ich quälte mich mal wieder hoch, wurde diesmal aber nicht mit Staub eingedeckt, sondern mit Schlamm. Das ist ja auch mal was anderes: schöner, ekliger Schlamm. Alle paar Minuten fuhr irgendso ein LKW an mir vorbei und deckte mich ein.


Nichtsdestotrotz schaffte ich es nach St. Lucia, pünktlich zum 13. Dezember, an dem ja bekanntlich das Luciafest in Skandinavien stattfindet. Das war natürlich so geplant von mir. Es war eine schöne Strecke. Verglichen zu dem was ich sah bzw. noch sehen sollte aber nichts besonderes.