Querfeldein von Villa O´Higgins nach Argentinien

Seltsam. Nach ziemlich genau einem Monat lief ich nun in Villa O´Higgins am 5. Januar ein, inklusive Versacken, Pausen, flottem Otto, Pepe dem Rückenwind, Jeronimo dem Berg, Katjuscha der Bodenwelle und Robert dem Schotter. Das heisst natürlich, das der mir wichtigste Teil der Tour vorbei ist. Das ist blöd.

Ruhetage

In Villa O'Higgins gönnte ich mir dann etwas Ruhe, ich musste sowieso warten, dass die Fähre loslegen kann, kein einfaches Unterfangen bei diesen Wetterbedingungen. Am 6. Januar dann die gute Nachricht, die Fähre legt am Folgetag ab: Sonnenwahrscheinlichkeit >80%. Das ist doch mal was.


In Villa O´Higgins wurden wir übrigens bestens bekocht von der italienischen Fraktion der Radlerinnen und Radler: Maria, Luca und Enrico beglückten uns mit Pizza, Pasta Carbonara und Kürbis Risotto, in Patagonien! Fantastisch.

Lago O'Higgins - Whisky mit Gletschereis

Am 7. Januar ging es schliesslich los und der eindeutig beste Tag der Reise begann um 7h morgens. Locker 8km radeln zur Fähre und 3h übern See. Allein das war prima, aber ich buchte zum Glück die Sondertour zum Gletscher O'Higgins. Fantastisch. Bei bestem Wetter fuhr uns die Fähre vorbei an Eisbergen, gigantischer Landschaft bis hin zum Gletscherrand. Das Beste daran: wir waren nur ca. 20 Leute auf dem Boot, es gab Whisky on the Rocks mit Gletschereis und keine Tourimassen wie am Perito Moreno, den ich an den Folgetagen schliesslich nicht besuchte.

Bordercrossing mal anders

Nach der Tour und nach dem Anlegen am anderen Ufer standen 22km Grenzüberquerung an. 16km schön den Berg hoch um dann erst mal zu zelten mit allen anderen, die ich periodisch auf der Strecke traf. Der Abend stand ganz im Zeichen der 6km, die am nächsten Tag zurückzulegen waren, um die zweite Fähre auf argentinischer Seite zu erreichen. 6km kling erstmal nach Pille Palle, aber Radeln war da nicht möglich.

Es ging durch Schlamm, Flüsse, enge Wegspalten, durch die das Radel eigentlich gar nicht passte wegen der Taschen. Eine Route kann entsprechend nicht auf google maps gefunden werden... Kein Ponyhof also und auch kein Rumfahren, sondern schwitzen, fluchen, stinken, leiden und vor allem: Frieren nach der Ankunft.

Nachdem auch dieser Weg am 8. Januar zurückgelegt wurde, ging es gemütlich weiter nach El Chalten, wo sich der berühmte Fitz Roy und Cerro Torre befindet. Dort war erst mal Wandern angesagt, ich hatte ja noch nicht genug Bewegung die letzten Tage...