Der Rückenwind und sein Freund Pepe:von Coyhaique nach Villa Cerro Castillo

Der mir unheilige heilige Abend war vorbei, die Wanderung am Folgetag abgeschlossen und somit wurde wieder rumgefahren. Nach Villa Cerro Castillo, wo ich einen Tag einlegte um auf den Berg zu klettern. Bin also nicht versackt, sondern meiner Pflicht nachgekommen.
Ca. 100km waren zu überbrücken. Alles asphaltiert: kein Ding, dachte ich. Während deer ersten 40-50km, die ich nach Sonnenaufgang um ca. 14h in Angriff nahm, ging es eben bist leicht bergab gut vorwärts. Mit dem Rückenwind. 

Pepe, der Gegenwind ...

Und dann kam er: der Pass. Es ging nur bergauf und Pepe kam, der Kumpel vom Rückenwind. In einschlägigen Kreisen wird er aber nur Gegenwind genannt. Und Pepe, bzw. der Gegenwind, hatte es in sich. Er ließ mich verzweifeln. Ich litt. Ich habe sogar während einer Abfahrt geschoben. Es war zu schwer, oder ich zu schwach.


Irgendwann versuchte ich, zu trampen. Das ging nicht, denn es gab keine Autos. Also kämpfte ich und bin in Etappen gefahren. Immer schön von einem Baum zum nächsten und das bei einem Baumabstand von 5m.

Die Erlösung

Dann kam endlich eine grosse Abfahrt. Pepe, der Gegenwind, war schwächer als die Gravitation. Wegen des Asphalts konnte ich mein Velo schön ausrollen lassen und sah dann das Zauberschild: 9km bis zum Ziel. Ein Glücksmoment, den man nicht in Worten wiedergeben kann.
Nach Ankunft traf ich Enrico aus Italien und Noel aus Argentinien wieder. Dabei war mittlerweile auch Antonia aus Bad Langensalza. Wir kochten zusammen.

Aufn Berg latschen

Am nächsten Morgen ging ich spazieren. Den Cerro Castillo hoch. 1000 Höhenmeter. Hab ich zur Entspannung gemacht.
Alles in allem war es trotz des Leidens eine wunderschöne Tour. Je südlicher ich komme, umso verrückter erscheint mir die ganze Landschaft. Trotzdem weiss und merke ich, das alles schwieriger wird. Ab morgen kommt meine liebe Schotterstrasse wieder und auch Pepe, der Gegenwind, scheint mich nicht zu verlassen.

Wandern ist Scheiße

Jetzt bin ich Schrott wie während der letzten Wochen nie und weiss: Wandern ist zu anstrengend. Deswegen gehts morgen schön nach Puerto Tranquillo. Ich hoffe, es wird wirklich tranquillo!

Die Strecke Coyhaique-Villa Cerro Castillo