Die Kunst des Versackens: Bermudadreieck Futaleufú

Die Idee, eine Fahrradtour durch Chile zu machen, ist ja im Prinzip nicht schlecht: draußen sein, sich täglich bewegen, fotographieren und jeden Tag so 80km weiter zu sein.

 

Wenn der Faktor Zeit allerdings noch nicht so wichtig ist, man selbst stinkend faul ist und zusätzlich noch an einem wunderschönen Ort ankommt, ist auch sie da: die Gefahr des Versackens.

Versacken auf höchstem Niveau

Genau dies tat ich seit letztem Mittwoch: ich bin versackt! Nach der Ankunft hier in Futaleufú und dem leckersten Steak der Welt, strandete ich im Hostel "El Pescador". Die Betreiber Rosa und Miguel, sowie der Nachbar Daniele waren so unglaublich nett, dass ich bereits am ersten Abend merkte, dass sich das Thema Rumfahren wohl für ein paar Tage erledigt hat. Ich hatte ja auch eine Topausrede zu bleiben: ich brauchte eine Gruppe um nochmals Raften zu gehen.

 

Da sich diese für zwei Tage nicht fand, erkundete ich so ein wenig die Umgebung. Daniele und Miguel luden mich und ein super nettes israelische Pärchen zum Fischen ein. Wir fingen zwar nichts, aber es war unglaublich entspannend.

Rodeo! Unterhaltsam aber fragwürdig...

Am Samstag ging es dann zum Rodeo! Yeah! Schön Lamm essen und reitenden Gauchos inmitten eines sonnendurchfluteten Tales zu beobachten, war für mich eine Perfektionierung des Versackens. Somit beschloss ich, das Versacken cool ist: Raum, Zeit und keine Termine haben, kann so schlecht nicht sein. Das abendliche Lagerfeuer mit den ganzen Leuten vom Rafting rundete den Tag ab.

Endlich unter Menschen

Es war ein Genuss, von Freaks umgeben zu sein. Endlich unter Leuten, für die gesellschaftliche Normen nicht das Wichtigste sind, die aber, oder genau deswegen, unglaublich viel Wissen hatten. 4 Tage ohne Smalltalk also.

Am Sonntag ging es dann nochmal auf Wasser. Es war noch intensiver als am Donnerstag. Während der Tage hier im Bermudadreieck Futaleufú erhielt ich auch viele Tips für die Weiterreise, so dass ich mich schon aufs nächste Versacken freue. Ob ich so jemals in Punta Arenas ankommen werde steht also im besten chilenischen Sternenhimmel.